Lootboxen: Verborgenes Glücksspiel in Videospielen?

23, Oktober 2023 5 min
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Lootboxen: Verborgenes Glücksspiel in Videospielen?

Lootboxen sind seit vielen Jahren fester Bestandteil zahlreicher Computerspiele. Ob FIFA, Counter Strike oder Star Wars Battlefront – in diesen und vielen weiteren Videospielen nehmen Lootboxen eine zentrale Rolle ein. Dabei handelt es sich oft um junge Spieler, die hohe Summen für den Erwerb von Lootboxen ausgeben, um in den Videospielen neue Level zu erreichen. 

Doch weil der Inhalt der Lootboxen in der Regel vor dem Erwerb unbekannt ist, stufen verschiedene Verbraucherschutz-Verbände das Angebot der Gaming-Unternehmen mangels gültiger Lizenz als illegales Glücksspiel ein. In der Folge können betroffene Spieler ihre Zahlungen für Lootboxen in vielen Fällen vor Gericht zurückerhalten. Wie das geht, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag. 

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Was sind Lootboxen?

Lootboxen finden sich bereits in vielen bekannten Computerspielen, insbesondere im beliebten Fußball-Videospiels „FIFA“, auch bekannt unter „EA SPORTS FC 24“. Um in den Spielen voranzukommen, muss man vor allem viel spielen und damit sehr viel Zeit investieren. So erreicht man neue Level und kommt voran. Beispielsweise führt dies bei dem Spiel FIFA dazu, dass “bessere” Spieler freigeschaltet werden, die dann zu den eigenen Teams hinzugefügt werden können. 

Eine Abkürzung bieten dabei die Lootboxen. Diese Art von Schatztruhen versprechen, durch den Erwerb an bessere Spieler oder neue Funktionen zu kommen, ohne lange und aufwändig spielen zu müssen. Dabei wissen die Spieler jedoch nicht, was sich tatsächlich in der Lootbox befindet, die sie erwerben. Das erfahren sie erst nach dem Kauf. 

Wie bei vielen Überraschungsboxen und Wundertüten ist die Enttäuschung oft groß: In den meisten Lootboxen befinden sich nicht die erhofften Top-Spieler, sondern schlechtere, meist sogar als “minderwertig” empfundene Spieler. Das führt nicht nur zu Frustration, sondern erhöht auch den Reiz, immer wieder neue  Lootboxen zu erwerben, um doch noch den gewünschten Spieler zu erhalten. 

Sind Lootboxen illegal in Deutschland?

In Deutschland ist Glücksspiel stark reglementiert. Die Regeln für Glücksspiel legt dabei der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) fest. Dieser regelt, welches Glücksspiel in Deutschland erlaubt ist und unter welchen Bedingungen. Besonders strenge Regeln gelten dabei für Online-Glücksspiele. Anbieter von Online-Casinos oder Sportwetten müssen daher eine Lizenz erwerben, um im Internet Glücksspiele legal anbieten zu können. Eine solche Lizenz haben Gaming-Unternehmen, die Lootboxen anbieten, jedoch in der Regel nicht. 

Doch zählen Lootboxen als Glücksspiele im Sinne der Glücksspielvorschriften? Gemäß § 3 Abs. 1 GlüStV 2021  liegt ein Glücksspiel dann vor, wenn im Rahmen eines Spiels für den Erwerb einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über den Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt.

Auch Lootboxen können unter Umständen, je nach Ausgestaltung des Spiels, unter das Glücksspielrecht fallen. Das hängt vor allem davon ab, ob es dem Zufall überlassen bleibt, welchen Vorteil die Spieler durch den Erwerb der Lootbox erhalten oder ob von vornherein kenntlich gemacht wird, welches Tool erworben wird. Auch der Mehrwert kann eine Rolle bei der Einschätzung spielen, ob es sich um Glücksspiel handelt oder nicht. Nur in wenigen Fällen erhalten Spieler einen tatsächlichen Mehrwert durch die Lootboxen. Anders ist das zu sehen, wenn Spieler den Inhalt der Lootboxen weiterveräußern können, weil ihnen das Geschäft dann einen tatsächlichen Mehrwert bietet. Genau das ist jedoch in vielen Spielen untersagt. Bei der Bewertung von Lootboxen kommt es demnach auf die Ausgestaltung im Einzelnen an.

Lootboxen und Jugendschutz: Was ist verboten? 

Insbesondere junge Spieler sind für Suchterkrankungen anfällig. Zudem haben sie in vielen Fällen noch kein gutes Gefühl für ihre eigene monetäre Situation und verlieren schnell den Überblick darüber, wie viel Geld sie bereits für Lootboxen ausgegeben haben. 

Genau aus diesem Grund regelt der GlüStV besondere Schutzmaßnahmen für Minderjährige. So ist z.B. Glücksspiel  erst ab 18 erlaubt. Ob dies auch auf Computerspiele und die darin enthaltene Lootboxen zutrifft, wird aktuell von Juristen aber auch in der Gaming-Industrie kontrovers diskutiert. Andere Länder innerhalb der EU haben bereits auf diesen Missstand reagiert.

Rechtslage zu Lootboxen innerhalb der EU

Auch innerhalb der EU führt das Geschäftsmodell der Lootboxen zu vielen Problemen und rechtlichen Streitigkeiten. So haben Belgien und die Niederlande bereits 2018 den Verkauf von Lootboxen verboten. Auch Spanien strebte 2022 ein Gesetzgebungsverfahren an, um Lootboxen für Minderjährige zu untersagen. Große Gaming-Konzerne wie EA haben daraufhin in den entsprechenden Ländern die Lootboxen so umgebaut, dass beispielsweise schon vorher bekannt ist, welche Funktionen oder welche Spieler man mit dem Kauf erhält. 

Die wohl wichtigste Entwicklung spielt sich aber momentan in unserem Nachbarland Österreich ab. Hier hat das Bezirksgericht Hermagor entschieden, dass es sich bei Lootboxen in Computerspielen um illegales Glücksspiel handelt, sodass Spieler die erlittenen Verluste zurückerhalten können.

Lootboxen: Wann gibt’s Geld zurück?

Das Urteil in Österreich macht Hoffnung auf eine ähnliche Rechtssprechungsentwicklung in Deutschland, zumal das österreichische Recht dem deutschen in dieser Hinsicht sehr ähnlich ist. Bislang gibt es jedoch noch kein abschließendes Urteil darüber, ob Lootboxen nun als (illegales) Glücksspiel zu sehen sind oder nicht. Gerne prüfen wir Ihren individuellen Fall und setzen Ihre Ansprüche bestmöglich durch.

Bei ViaRight sind wir zuversichtlich, dass deutsche Gerichte die umstrittenen Lootboxen in einer Gesamtschau ebenfalls als (illegales) Glücksspiel einstufen werden.

Um das gezahlte Geld zurückzuverlangen, müssen Betroffene in der Regel Klage einreichen

Gerade dann, wenn Minderjährige betroffen sind, ist besonders darauf zu achten, ob es sich um illegales Glücksspiel handelt. Gerne unterstützen wir Sie dabei!

Wie kann ViaRight bei der Rückforderung von Lootbox-Zahlungen helfen?

Gerade wenn man bereits viel Geld verloren hat, kann ein Zivilprozess mit hohen Kosten verbunden sein, die man selbst nicht stemmen kann oder möchte. Es fühlt sich für viele Betroffene zu recht unfair an, dass Recht bekommen von der eigenen finanziellen Situation abhängt. Unser Ziel ist es deshalb, den Rechtsmarkt für Verbraucher einfacher, gerechter und fairer zu gestalten. 

Dazu übernehmen wir für Sie sämtliche Verfahrens- und Anwaltskosten und stehen Ihnen gleichzeitig während des gesamten Prozesses zur Seite. Damit haben Sie einen besonderen Vorteil gegenüber der Prozesskostenhilfe, die vom Staat geleistet wird: ViaRight übernimmt im Falle einer Niederlage auch die gesamten Kosten der Gegenseite – die staatliche Prozesskostenhilfe hingegen nicht. 

So wollen wir Ihnen ermöglichen, Ihr Recht kosten- und risikolos durchzusetzen. Sie verpflichten sich zu nichts. Im Erfolgsfall erhalten wir eine Beteiligung am Erlös.  Reichen Sie uns ganz einfach und unverbindlich Ihren Lootboxen-Fall zur Prüfung ein. Wir unterstützen Sie gerne bei Ihrem Verfahren und helfen Ihnen, zu Ihrem Recht zu kommen.